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Trotz Unterschutzstellung sind die meisten einheimischen Fledermausarten gefährdet, stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Die Tiere leiden am Verlust von Nahrungsräumen und/oder Quartieren.
Der LBV Niederbayern hat deshalb im Jahr 2000 ein Projekt gestartet. Mittlerweile konnten in den Landkreisen Deggendorf, Regen, Freyung-Grafenau, Passau und Straubing-Bogen Ersatzquartiere im Wald und an Gebäuden bereitgestellt werden. Neben der Unterstützung der geschützten Tiere, können dadurch wertvolle Erkenntnisse über das Artvorkommen gewonnen werden.
Möglich ist das Engagement der LBV-Aktiven durch die finanzielle Förderung durch die Regierung von Niederbayern aus Mitteln des Freistaates Bayern (Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz). Ein herzlicher Dank gilt außerdem dem Ausbildungsbetrieb der Bayerischen Staatforsten in Bodenmais, der uns durch die Bereitstellung vieler Fledermauskästen unterstützt hat und dem Naturpark Bayerischer Wald.
Einige Fledermausarten suchen gerne die Nähe zum Menschen. Auf Dachböden, hinter Fensterläden oder Hausverkleidungen finden sie sichere Verstecke, um sich tagsüber auszuruhen oder geschützt ihre Jungen groß zu ziehen. Besonders dort, wo diese Versteckmöglichkeiten durch Sanierungen verloren gehen, kann der Mensch den seltenen und geschützten Tieren durch Fledermausbretter unter die Arme greifen.
Im Museumsdorf bei Tittling hat der LBV 2008 sieben Holzkästen an alten Stadeln angebracht. Auf den ersten Blick hat man den Eindruck: „Das braucht man hier doch nicht!“. Tatsächlich finden die Fledermäuse in den alten Holzhäusern viele Einflugmöglichkeiten, Spalten und Nischen, wo sie ungestört schlafen können. Trotzdem fanden die LBV-Aktiven bei der letzen Kontrolle in der Hälfte der Kästen Kotspuren. Fledermäuse haben gerne ein bisschen Auswahl, damit sie je nach Witterung dorthin ziehen können, wo die Temperatur für sie angenehm ist.
Im Museumsdorf finden die nächtlichen Flattertiere ein wunderbares Umfeld: Es gibt artenreiche Bauerngärten, einen kleinen Teich, Wiesen, Weiden und Bäume. Damit ist auf jeden Fall für ausreichend Nahrung gesorgt, denn die abwechslungsreiche Landschaft garantiert auch einen Reichtum an Insekten, von dem sich die Fledermäuse ernähren.
2018 wurde erstmals im Rahmen des Projektes eine Führung zum Thema angeboten. Nachdem abends die Pforten des Museumsdorfes für Besucher eigentlich schon geschlossen waren, konnte eine geführte Gruppe das Gelände Ende Juli noch einmal erkunden. Nach einer spielerischen und kurzweiligen Einführung, wurden Fledermäuse mit Hilfe von Fledermausdetektoren hörbar gemacht.
Beobachtet werden konnte u.a. eine Gruppe jagender Abendsegler. Nach Einbruch der Nacht war dann noch eine große Vielzahl an kleinerer Arten zwischen den Häusern zu hören und zu sehen.
Wer Interesse daran hat, das nächste mal dabei zu sein, kann gerne bei Gelegenheit beim LBV oder im Museumsdorf nachfragen, ob und wann wieder eine Fledermausnacht angeboten wird.
Jeder, der im Bayerischen Wald wohnt oder hier schon einmal Urlaub gemacht hat, kennt ihn - den Pfahl. Als markante Quarzader zieht er sich immerhin 150 km quer durch den Osten Bayerns. Vom Bayerischen Umweltministerium wurde er mit dem offiziellen Gütesiegel „Bayerns schönste Geotope“ ausgezeichnet und mittlerweile auch in die Liste der 100 ausgezeichneten „Nationalen Geotope Deutschlands“ aufgenommen.
In der reizvollen Landschaft kann man nicht nur als Mensch Ruhe und Erholung finden, hier ist auch die Heimat einer Vielzahl an bemerkenswerten Tier- und Pflanzenarten. Teile des Pfahls sind deshalb geschützt. Sie sind dabei nicht nur lokale Kleinode, sondern gehören sogar dem Europäischen Schutzgebietsnetz Natura 2000 an.
Am Pfahl bei Viechtach betreuen die Aktiven des LBV schon seit knapp 20 Jahren Kästen für Fledermäuse. Mittlerweile sind noch Kästen am Moosbacher und Weißensteiner Pfahl dazugekommen. Eine besonder Herausforderung in diesem Gebiet ist, dass hier viele Kästen vom Specht beschädigt werden. Hier wird überlegt zum Schutz Bleche anzubringen oder Holzbetonkästen auszuprobieren.
Der Harlachberg bei Bodenmais war früher, als der LBV mit seinem Fledermausprojekt begonnen hat, mit einem dichten Mischwald bestanden. Windwurf und intensive Nutzung haben hier die Landschaft nachhaltig verändert, viele Kästen wurden zerstört. Auch die kleine Lichtung unterhalb des Harlachberggipfels wird mittlerweile neu genutzt. Hier hält die GutsAlm Bewirtungs- und Übernachtungsangebote für Gäste bereit. Die LBV-Aktiven durften an den naturnahen Holzfassaden Flachkästen befestigen. Schon im ersten Jahr waren die meisten der Kästen von Fledermäusen besetzt. Der Bedarf ist offensichtlich da!
Der Schwarze Regen bei Gumpenried ist nicht nur für naturverbundene Menschen eine wahre Augenweide. Hier tummeln sich auch allerhand Fledermäuse. Seit vielen Jahren werden sie vom LBV durch Holzkästen unterstützt. So konnten z.B. Wasser- und Bartfledermäuse nachgewiesen werden. Nach 15 Jahren wurden hier mit Unterstützung der Bayerischen Staatsforsten wieder 16 neue Flachkästen im Uferbereich angebracht, um morsche und verlorene Quartiere zu ersetzten.