Lebensraum entwickeln - Maßnahmen im Rainer Wald

Maßnahmen in einem Schutzgebiet - ist das nicht ein Wiederspruch? Nicht unbedingt, denn bei uns sind fast alle Flächen vom Mensch geprägt und beeinflusst und durch gezielte Maßnahmen haben wir die Chance die Entwicklung einer natürlichen Vielfalt zu unterstützen.

 

Waldumbau - Vom Wirtschaftswald zum Naturwald

Im Rainer Wald waren zum Zeitpunkt des Ankaufes noch viele Baumarten gepflanzt, die an diesem Standort fremd sind - Bestände mit reinen Fichten etwas oder auch Roteichen. 

Im Rahmen des Waldumbaus entnehmen wir seit vielen Jahren Fichten, um

  • standortgerechte Bäume wie Stieleichen, Waldkiefern oder Winterlinden freizustellen und zu fördern
  • Pflanzungen vorzubereiten
  • Naturverjüngung zu fördern
  • die Resilienz gegenüber Borkenkäferbefall zu erhöhen

Ein großes Thema beim Waldumbau ist der Klimawandel. Hitze und Trockenheit kann das Nachwachsen junger Bäume enorm behindern. Neupflanzungen müssen aufwändig gegossen werden. Wir setzen deshalb, wenn es geht, auf die Pflanzung im geschützten Halbschatten bestehender Bäume und auf Naturverjüngung. 

Um den Jungwuchs zu schützen setzen wir auf Hordengatter, Holzwuchshüllen oder auch auf natürliche Barrieren (Totholz, Astwerk und Co erschweren den Zugang zu jungen Bäumen)

Pflanzung im Halbschatten aufgelichteter Fichtenbestände. Foto: Werneyer
Pflanzung im Halbschatten aufgelichteter Fichtenbestände. Foto: Werneyer
Stieleiche und Hainbuche in einer Naturverfügung. Foto: Werneyer
Stieleiche und Hainbuche in einer Naturverfügung. Foto: Werneyer

Neophytenbekämpfung

Unter Neophyten versteht man Arten, die bei uns eigentlich nicht vorkommen. Das wird  v.a. dann problematisch, wenn die neue Art einheimischen Arten Konkurrenz macht und sie verdrängt. In diesem Fall versucht man einzugreifen und ein weiteres Ausbreiten zu verhindern. 

Bei uns im Rainer Wald sind v.a. Staudenknöterich, Späte Traubenkirsche und Roteiche im Fokus.

Staudenknöterich

Foto: M. Werneyer
Foto: M. Werneyer

Der aus Ostasien stammende Staudenknöterich gehört zu den besonders durchsetzungsstarken eingeschleppten Pflanzen. Nur durch intensive und regelmäßige Bekämpfung können wir ihn im Rainer Wald zurückdrängen.

Auf der Fläche eines etwa 5000 Quadratmeter großen ehemaligen Reinbestands gedeihen mittlerweile heimische Gräser und Wildkräuter, wie die im Foto gezeigte Ackerwitwenblume.

Das Titelbild unserer Handlungsempfehlung zur Neophytenbekämpfung zeigt den Ausgangszustand im Mai 2015. Die Handreichung kann bei Interesse gelesen und auch heruntergeladen werden.


Späte Traubenkirsche

Die Späte Traubenkirsche (Prunus serotina) stammt aus Nordamerika.

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Was bisher geschah -- frühere Maßnahmen